Wanderausrüstung

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Wenn du gerne und oft zum Wandern gehst, dann ist es sinnvoll sich auch über die Wanderausrüstung Gedanken zu machen. Bist du nur gelegentlich unterwegs, reicht eine Minimal-Ausrüstung. Wichtig in den Bergen sind vor allem gute Schuhe, auch für kleinere Touren. Wenn du aber nicht gerade im Hochgebirge unterwegs bist, kannst du auch halbhohe Trekkingschuhe nehmen, die du auch sonst als Turnschuhe für Spaziergänge oder bei einem Ausflug in den Wald tragen kannst.

Alles andere ist dann mehr oder weniger zusätzliche Wanderausrüstung. Funktionale Sportkleidung hast du eventl. auch bei anderen Sportarten an und kannst sie natürlich auch zum Wandern nehmen. Ein guter Rucksack sollte angenehm zum Tragen sein und genug Platz haben für deine geplanten Touren. Wanderstöcke oder keine, ist eine individuelle Entscheidung. Nicht sparen solltest du an gutem Kartenmaterial. Ohne Orientierung geht es in den Bergen nicht. Ich verrate dir, wo du Karten bekommen kannst!

Welche Wanderausrüstung brauche ich wirklich?

Wie oben schon kurz erwähnt, richtet sich deine Wanderausrüstung danach, wie oft du in den Bergen unterwegs bist. Am wichtigsten sind wirklich gute Schuhe mit einem ordentlichen Profil. Denn egal, wo du unterwegs bist, kann es rutschige Stellen geben, lose Steine oder es ist einfach steil. Da brauchst du guten Halt an den Füßen. Also bitte nicht, wie so oft gesehen mit normalen Sneakern ohne Profil oder irgendwelchen „Schlapperln“ wandern gehen. Einen Rucksack solltest du immer dabei haben. Was für einer ist natürlich deine Entscheidung. Platz haben sollten für eine Tagestour: ausreichend Trinken, etwas zu Essen (zumindest ein Notfall-Müsliriegel) und eine Jacke, sowie ein kleines Notfallset.

Angenehm zum Wandern ist Funktionskleidung. Wenn du schwitzt, trocknet sie schnell und du kühlst nicht so leicht aus. Wenn du den Wanderweg noch nicht kennst, nimm auf jeden Fall eine Karte mit. Es gibt mittlerweile auch Kartenmaterial für’s Handy, das du auch offline benutzen kannst. Ich persönlich mag „richtige“ Wanderkarten, fotografiere mir manchmal aber einfach den Ausschnitt ab, den ich an dem Tag brauche.

Welche Wanderhose?

Als ich ein Kind war, in den 1980er Jahren, war es ganz normal mit der Jeans auf den Berg zu gehen. Das kann man natürlich immer noch machen. Bequemer ist allerdings eine richtige Wanderhose, heute auch gerne als Trekkinghose bezeichnet und gehört für viele zu einer vernünftigen Wanderausrüstung mit dazu. Die Stoffe sind leichter und aus Funktionsmaterial. Je nach den Ansprüchen, gibt es sehr verschiedene Materialien. Für einfach Tagestouren im Sommer werden meisten sehr leichte Stoffe verwendet. Für Hochgebirgstouren brauchst du festere, robustere Stoffe. Vor allem sollte eine Wanderhose bequem sein. Lieber etwas weiter, als irgendwo zu eng. Dann kann es dir nämlich passieren, dass du beim Wandern deine Haut aufscheuerst. Das ist wirklich unangenehm.

Viele Frauen mögen auch gerne Wanderleggins. Sie liegen ganz eng an und sind aus Stretchstoffen. Wenn du gerne im Winter wanderst oder Schneeschuhtouren unternimmst, gibt es auch hier extra Angebote. Reine Winterwanderhosen sind noch selten, du kannst aber bei den Hosen für Skitouren schauen. Hier findest du eine breite Palette. Richtige Skihosen sind zum Winterwandern und Schneeschuhgehen zu dick. Da würdest du schnell ins Schwitzen kommen.

Zipp Off Wanderhosen

Ideal: Viele Wanderhosen sind sogenannte „Zipp Off Wanderhosen“, das heißt, die Hosenbeine lassen sich per Reißverschluss nach Bedarf abnehmen. Dass ist natürlich vor allem im Sommer super. In der Früh ist es oft noch kühl, aber dann wird es bald warm und sonnig. Dann sind die Hosenbeine mit wenigen Handgriffen unten.

Wandershirt und Pullover

In den Bergen ist es oft ratsam lieber eine Schicht Kleidung mehr dabei zu haben, als zu wenig. Oft weht ein kühler Wind, Wolken verdecken plötzlich die Sonne und je weiter du nach oben kommst, desto kühler ist es. Bewährt ist daher das „Zwiebelprinzip“ bei der Wanderausrüstung. Mehrere Kleidungsschichten die du an- und ausziehen kannst. Beim T-shirt als unterste Schicht ist ein Funktionsshirt wirklich ratsam. Nichts ist so unangenehm wie ein feuchtes Shirt. Viele packen in ihren Rucksack auch ein zweites Shirt zum wechseln ein. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit T-shirts aus Wolle (oder einem Wollgemisch). Die sind selbst im feuchten Zustand noch recht warm und trocknen wirklich schnell. Außerdem fangen sie weniger schnell an zu stinken, als T-shirts aus synthetischem Material.

Als zweite Schicht empfehle ich dir einen leichten Wanderpullover. Da dein T-shirt die Feuchtigkeit zum großen Teil aufnimmt, muss es nicht dringend ein Funktionspullover sein. Aber oft sind Wanderpullover aus einem leichteren Material und da du ihn oft in den Rucksack packst, ist das natürlich angenehmer. Kombiniert mit einer Softshell Jacke bist du dann für die meisten Wanderungen gut ausgerüstet.

Wanderrucksack

Um die Wanderausrüstung zu transportieren, braucht man einen Rucksack. Am bequemsten gehst du mit einem richtigen Wanderrucksack wandern, nicht mit irgendeinem Rucksack. Die Wanderrucksäcke haben einige durchdachte Finessen, die das Wandern vereinfachen. Der Hauptunterschied zwischen einem einfachen Rucksack und einem Wanderrucksack ist meist die Polsterung der Träger und die Möglichkeit der Luftzirkulation am Rücken, so dass die Feuchtigkeit vom Rücken wegtransportiert werden kann. Außerdem lassen sich Wanderrucksäcke individuell auf die Körpergröße einstellen. Wenn du nicht oft wandern gehst, tut es natürlich auch ein normler Rucksack.

Mittlerweile gibt es viele tolle Wanderrucksäcke. Die kleineren sind für Tagestouren gedacht, sie haben ca. 18-25 Liter Volumen und reichen normalerweise auch gut aus. Denn im Gegensatz zu früher sind jetzt auch die Jacken (und sonstiges Ausrüstungsmaterial) dünner und kleiner zum Zusammenpacken. Es gibt Rucksäcke mit und ohne extra Hüftgurt. Das ist wieder eine individuelle Entscheidung. Mit dem Hüftgurt verteilst du das Gewicht noch etwas besser und es liegt nicht nur auf den Schultern. Immer wieder neue Tragesysteme und Gurte kommen auf den Markt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich durchaus lohnt, diese Rucksäcke auszuprobieren. Gerade im oftmals schon sehr belasteten Schulterbereich ist ein guter Rucksack sehr empfehlenswert. Für Tagestouren habe ich mittlerweile meinen Lieblingsrucksack gefunden. Hier stelle ich ihn die genauer vor:

Damen-, Herren- und Kinderrucksäcke

Auch gibt es unterschiedliche Damen- und Herrenmodelle. Zurecht wie ich finde. Frauen haben oft einen schmaleren Körperbau und einen kürzeren Rücken. Zudem sollten bei einem guten Damenrucksack auch die Gurte im Brustbereich nirgendwo scheuern. Auch für Kinder gibt es tolle Rucksäcke. Ein eigener Rucksack ist manchmal eine Möglichkeit Kinder zum Wandern zu begeistern. Er sollte natürlich nicht zu schwer sein und nicht zu viel beladen werden. Hier gilt: natürlich bequem und ergonomisch, aber auch cool! Sonst nehmen ihn die Kinder nicht her.

Für Mehrtagestouren brauchst du natürlich einen größeren Rucksack. Mein Tipp hierbei: überlege, was du wirklich brauchst! Jedes Gramm zu viel wird mit jedem Tourentag anstrengender.

Hier eine Übersicht der aktuellen Wanderrucksäcke – mit Möglichkeit den Wanderrucksack online bei amazon zu bestellen.

Was gehört in den Rucksack?

In deinen Wanderrucksack gehören ein paar grundlegende Dinge zur Wanderausrüstung, die du am Berg unbedingt dabeihaben solltest:

  • ausreichend Trinken!!
  • etwas zu Essen, und sei es nur eine Kleinigkeit, für Kreislaufprobleme, z.B. ein Müsliriegel
  • eine Jacke, am besten wasserfest und winddicht
  • Kartenmaterial
  • Handy für Notfälle
  • kleines Notfallset mit Pflastern, Verbänden etc. (ich persönlich habe auch immer eine Zeckenpinzette dabei)
  • evtl. zweites trockenes T-Shirt
  • evtl. Taschenmesser, kann manchmal nützlich sein
  • etwas Geld, wenn man nicht immer die ganze Geldtasche mitnehmen möchte
  • Alpenvereins- oder Naturfreundeausweis: auf vielen Hütten und bei manchen Bergbahnen gibt es Rabatte, zudem bist du als Mitglied bei alpinen Unfällen versichert

Wanderstöcke

Beim Thema Wanderstöcke scheiden sich die Geister. Viele Wanderer schätzen bei Wanderungen auf normalen Wanderwegen (also keine Klettersteige, hier sind Wanderstöcke störend) die Benutzung von Wanderstöcken. Sie verhelfen zu besserer Stabilität und sorgen für eine gleichmäßige Belastung des Körpers. Wenn du mit Stöcken wanderst, trainierst du gleichzeitig deinen Oberkörper und deine Arme. Eigentlich ganz ähnlich wie beim Nordic Walking. Bei steileren Stücken bergauf sind Stöcke ebenfalls manchmal hilfreich, dann kannst du dich abstützen. Die meistens Wanderer setzten auf die Stöcke als Wanderausrüstung aber vor allem beim Bergabgehen. Denn mit Hilfe der Stöcke werden die Knie weniger belastet, da du einen Teil der Belastung auf die Arme verlagerst. Stöcke zum Wandern gibt es viele Unterschiedliche. Praktisch sind Teleskopstöcke. Sie lassen sich zusammen stecken oder schieben. So nehmen sie nicht nur zu Hause weniger Platz weg, sondern du kannst sie auch mal in den Rucksack packen.

Wanderjacke

Eine Wanderjacke gehört in jeden Rucksack – unabhängig davon ob die Sonne scheint oder ob es regnet. In den Bergen schlägt zum einen das Wetter oft schnell um. Oder es weht auf einmal ein ziemlich frischer Wind. Für eine normale Tagestour haben sich bei mir Softshell Jacken gut bewährt. Sie sind winddicht, wärmend und regenabweisend. Günstig finde ich, wenn sie eine Kapuze haben. So bist du bei einem Regenschauer geschützt, aber auch bei einem unangenehmen Wind. Wenn es mehr regnet hilft dir die Softshell Jacke nicht mehr. Dann brauchst du eine Hardshell Jacke. Diese sind richtig wasserdicht. Mittlerweile gibt es auch sehr gute dünne Hardshelljacken. Die kannst du recht gut zusätzlich im Rucksack mitnehmen.

Wanderschuhe

Zum Thema Wanderschuhe habe ich weiter oben schon ein wenig geschrieben. Sie zählen einfach zur absoluten Grundausrüstung am Berg. Da das Thema doch recht vielfältig ist, habe ich einen eigenen Artikel zu diesem Thema. Je nachdem wie und wo du wanderst, gibt es sehr unterschiedliche Schuhe. Bei meinem Beitrag kannst du dich vor dem Kauf schon mal informieren. Lies hier weiter:

Und dann hab ich noch vom Hersteller Salewa verschiedene Modelle gestestet. Meine Ergebnisse kannst du hier nachlesen:

Wanderkarte

Nicht sparen sollte man an der richtigen Wanderkarte. Am besten im Maßstab 1:30.000 oder 1:50.000. Sehr gutes Kartenmaterial gibt es von Kompass. Sie bieten auch oft ganze Pakete für ganze Regionen, z.B. Südtirol. Da hast du dann mehrere Karten, die auf der Vorder- und Rückseite bedruckt sind. Wenn du oft in einer bestimmten Wanderregion unterwegs bist, lohnt sich eine Karte eigentlich immer. So findest du vielleicht auch Wanderwege, die sonst nicht beschrieben sind. Eine weitere Möglichkeit für Wanderkarten sind die Tourismusverbände. Sie haben Wanderkarten von ihrer Region, manchmal sogar kostenlos. Die Qualität ist hier sehr unterschiedlich. Aber zu einer einfachen Orientierung reichen sie meistens aus. Mittlerweile gibt es auch ganz gute online Karten. Bei guten Apps hast du auch eine offline Möglichkeit. Mehr über das Thema habe ich noch mal hier geschrieben:

Und hier habe ich noch eine Möglichkeit für dich eine kostenlose Wanderkarte (und auch bei Bedarf Infomaterial) zu bestellen. Die Region Hall-Wattens bei Innsbruck ist eine herrliche Gegend für Wanderungen und ich bin hier ebenfalls gerne unterwegs. Die Karte wird dir zugeschickt und du kannst schon zu Hause deine Touren planen. Außerdem gibt’s ein paar tolle Wandertipps dazu. Also los geht’s, bestell dir deine:

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