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Weitere Informationen über den 10 Kapellenweg und die Kapellen
1.) Die Bergwerkskapelle
Bereits um das Jahr 1550,in unmittelbarer Nähe der alten Schmiede und des 1491 angeschlagenen Siegmund-Fürstenbau-Erbstollen,wo sich nunmehr seit 1990 ein Schaubergwerk befindet,wird eine Kapelle zur alten Schmiede erwähnt.
Hierher führte die Knappenprozession aus längst vergangenen Tagen,um danach weiterzuziehen zur Edenhofkapelle im Ortsteil Ried,zurück zum Pirchanger und von dort in die jetzige Pfarrkirche. Während der Weg der Bürger im Mittelpunkt des Marktes stattfand,gingen die Knappen den hier beschriebenen Prozessionsgang ,um sich dann am Abschluß in Begleitung der bürgerlichen Vereine und Bruderschaften wieder im Markt zu treffen und gemeinsam in die Kirche einzuziehen.Mitgetragen wurde dabei auch die große 1520 erstmals erwähnte Knappenkerze der Knappenbruderschaft,die 1771 erneuert und mit dem Bild ihres Schutzpatrons,dem Heiligen Daniel bemalt war.
Die heutige Bergwerkskapelle stammt aus der Zeit um 1730 und ist im selben Stil gebaut wie die Brunnenkapelle am Frundsberg, die Jakob Singer als Erbauer zugeschrieben wird. Im Inneren befinden sich lebensgroße Statuen von Christus, dem Heiligen Johannes und der Muttergottes. Das Freskogemälde stammt von Josef Köchler, genannt „Goldtupfer“,aus dem Jahre 1909. Zu sehen ist die Hl.Notburga, die Hl.Barbara, der Hl.Isidor und der Hl.Daniel. Alles Schutzpatrone für Dienstboten und Bergarbeiter. Das Deckenfresko stellt die Himmelfahrt Christi dar.
2.) Die Edenhofkapelle
Diese Kapelle steht an der Sraßengabelung Unters Ried-Alte Landstraße unterhalb des Edenhofes, welcher hier Namensgeber ist.Die Kapelle wird auch noch Stanzmannkapelle genannt. Sie dürfte einstmals größer gewesen sein, blieb aber nur notdürftig erhalten.Vor nunmehr bereits über 300 Jahren wurde bei dieser Kapelle anlässlich der Knappenprozession, das zweite Evangelium gelesen. Alten Berichten zufolge war diese Kapelle sehr prunkvoll ausgestattet und muß daher sehr eindrucksvoll gewesen sein. Diese Berichte lassen also darauf schliessen, daß bereits zu Beginn des 16 Jahrhunderts hier eine Kapelle bestanden hat.
Diese Prozession wurde zur Zeit Kaiser Josefs (1780-1790) und der bayrischen Regierung in Tirol (1806-1814) aufgehoben und in späteren Jahren auf den Pirchanger verlegt.
1830 ließ der damalige Pächter des Edenhofes , Hans Pichler, diese Kapelle renovieren.Besitzer des Edenhofes waren vom 17.Jahrhundert an bis 1848 die Grafen von Tannenberg und danach die Grafen von Enzenberg.
Das gemalte Altarbild stellt die Muttergottes mit Jesus auf dem Arm dar, links und rechts knien zwei Heilige vor ihr.Im Bildhintergrund sieht man den Edenhof mit der Kapelle.
3.) Die Wasserkapelle
Im Schwazer Ortsteil Ried, am Rande des Hölzfeldes, am Wege nach Gallzein, steht die Wasserkapelle, im Volksmund auch Hölzkapelle genannt. Ihre Entstehungsgeschichte ist noch auf die Knappenzeit, um das Jahr 1550 zurückzuführen. Die heutige Kapelle stand früher 600 Schritte weiter oben am Berg im damaligen Grafenwald. Den Namen hat die Kapelle von einem Stollen, welcher wegen des großen Wasseraustrittes dort sehr bekannt war. Auch eine ergiebige Trinkwasserquelle sprudelte einstmals hervor, die dann, als weiter unten Stollen angeschlagen wurden, plötzlich ausblieb. Aus diesen Stollen sind damals viele Tropfsteine geborgen worden, welche man zur Ausschmückung von Lourdesgrotten verwendete.
Anlässlich besonders starken Schneefalls fielen Bäume unter der großen Schneelast auf die Kapelle und beschädigten diese schwer. Der damalige Gutsbesitzer beim Hölzl, Martin Schaller, beschloß mit Hilfe einiger Nachbarn, die Kapelle an einer geschützteren Stelle wieder zu errichten.
Als man die Holzstatuen der Hl. Barbara und den Hl.Daniel, nebst der schmerzhaften Mutter aus der beschädigten Kapelle barg, kam es zu einer sonderbaren Begebenheit: Beim Abtransport stand die Marienstatue plötzlich umgekehrt da. An der Stelle wo das geschah, errichtete man die neue Kapelle. Dieser Bau ist 1894 vollendet worden. Leider fielen die Holzstatuen sowie der Opferstock im Jahre 1930 einem Diebstahl zum Opfer.
Eine Renovierung erfolgte 1989/90. Erhalten geblieben ist ein neuromanischer Altar aus dem 19.Jahrhundert und ein Kruzifix aus dem 18.Jahrhundert.Beachtenswert sind die bunten Glasfenster des Altarraumes und das Altarbild,das die Hl. Familie darstellt.
4.) Die Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle liegt im Ortsteil Gattern der Gemeinde Gallzein neben dem Bauernanwesen „Kirchmoar“, hieß früher Gattererkapelle und wurde mindestens dreimal versetzt, wie sich der Weg der Knappen zu ihren Stollen jeweils änderte. Nachweislich wurden bereits 1774 in der Kapelle Maiandachten abgehalten.Eine Votivtafel kündet vom Schicksal eines jungen Paares, das mutwillig die Maiandacht versäumte, lieber tanzen ging und seit damals verschollen ist.
1853 verlegte man abermals die Kapelle,bis es schließlich im Jahre 1973 zum Neubau an ihrem jetzigen Standort kam. Die organisorischen Maßnahmen dazu übernahm der Landwirt Ludwig Scheiber vulgo Kirchmoar, auf dessen Grund auch diese Andachtsstätte steht, finanziell unterstützt von der ganzen Gallzeiner Fraktion Gattern sowie von privaten Spendern. Ein Feriengast aus Neuß am Rhein/Deutschland stellte kostenlos die Pläne zur Verfügung.Die in einem außen angebauten Türmchen hängende kleine Glocke stammt von der ehemaligen Tufterkapelle und ist eine Spende. Somit errinnert ihr schöner Klang, wenn sie zur Maiandacht oder zu einem Rosenkranzgebet für Verstorbene ruft, an eine abgetragene Kapelle. Diese stand in der Fraktion Tuft der Gemeinde Buch an der ehemaligen Reichstraße und wurde damals von der gräflichen Familie Tannenberg 1765 errichtet.
In der Kreuzkapelle mit dem intressanten Kreuzweg errinnert besonders der alte Altar auf seine „„bewegte“ Umsiedlerzeit.
5.) Die Spuringkapelle
Um das Jahr 1910 durfte nach erfolgreichen Bemühungen von Frau Schwaninger Maria die Spuringkapelle mit dazugehörigem Kreuzgang errichtet werden, deren Name vom gleichnamigen danebenstehenden Baueranwesen stammt. Bei der Bewilligung zum Bau waren ihr dabei die Schwazer Franziskaner, hier insbesondere Pater Hiazynth (Lektor von 1905 – 1955), mit Rat und Tat behilflich, um den frommen Wunsch zu erfüllen. Bis nach Rom wurde um Erlaubnis gebeten, welche dann auch schließlich gewährt worden ist.
Aufgrund ihrer Bauweise ist dieseKapelle besonders interessant. Sie und auch das naheliegende Wohnhaus sind mit lauter kleinen Holzschindeln an den Seitenwänden abgedeckt, deren Ursprungsbauweise aus dem Montafon stammt.
Längere Zeit wurde die Spuringkapelle nicht mehr als Andachtsstätte genützt, wird aber zur Zeit – 1990 – einer Renovierung bzw. Innenaustattung unterzogen, um danach wieder ihren Ursprungszweck zu erfüllen. 1500 v. Chr. Hat man das Kupfer in den Bergen hinter Schwaz zu ersten Mal entdeckt. Der damalige Bergbau in Schwaz war die Ursache für eine intensive Besiedelung des mittleren Inntales in der sogenannten Urnenfelderkultur, in der die Toten verbrannt und die Urnen beigesetzt wurden. Die großen Urnenfiredhöfe in Hötting, Mühlau, Wilten, Volders und Matrei wären ohne das Schwazer Kupfer wohl nicht möglich gewesen.
6.) Die Herz Jesu Kapelle in Wahrbühel – Gallzein
Die „Wahrbichlerkapelle“ in der Gemeinde Gallzein, Frahtion Wahrbühel gelegen, nunmehr Herz Jesu Kapelle genannt, nachdem sie von der dortigen Häusergemeinschaft mit beträchlichen Eigenmitteln, 4000 freiwilligen Arbeitsstunden, sowie durch finanzielle Unterstützung von Wohltätern nach Rücksprache mit dem Landesdenkmalamt vollkommen neu errichtet werden konnte, stand früher weiter bergwärts bei der „Neujahrshalde“ und war ursprünglich im 16.Jhdt. als Gebetsgrotte errichtet worden. Durch die enormen Schuttmengen, die der Bergknappe bei seiner beschwerlichen Arbeit an den Tag brachte, wuchsen vor dem Stolleneingängen (Mundloch) riesige Halden, die, wo sie in nicht steilem Gelände geschützt wurden, weite ebene Böden entstehen ließen und heute noch schön zu erkennen sind. Auf ihnen errichtete man die alten Krame und Scheidstuben, deren Mauerreste man fallweise heute noch erkennen kann, wenn sie nicht von sogenannten „Schatzsuchern“ zerstört worden sind.
Zu Beginn des 19. Jhdt. wurde diese Grotte durch einen Felsabgang zerstört. Daraufhin errichtete man an der heutigen Stelle eine neue Kapelle mit dem Altar aus der Grotte. Witterungsbedingte Schäden machten eine komplette Erneuerung notwendig. Der Entwurf zur neuen Kapelle stammte von Ing. Erwin Mair vom Amt der Tiroler Landesregierung und kann als überaus gelungen bezeichnet werden. Unter der Organisation der Familie Anna und Friedrich Neuner vulgo Haptmann steht die neuerrichtete Kapelle teilweise auf ihrem Grund und dem von Wasserer Max. Es halfen alle Nachbarn fleißig beim Wiederaufbau mit, sodaß am 8. Juli 1990 die Einweihung der Kapelle mit einer neuen Glocke erfolgen konnte.
Von der alten Kapelle wurde der Altar, welcher von Maria Penz aus Schwaz restauriert wurde, übernommen. Auch der Kreuzgang, soweit noch vorhanden, ist mit in die neue Heimstadt gewandert. Das Herz-Jesu-Fresko und die Marien-Ikone stammen von Fred Schwarz aus Schwaz, die Glocke spendete Regina und Gerald Wurster, die Hl. Barbara von Neuner Barbara, die Turmspitze von Neuner Klaus und die Fenster von Vollmer Franz aus Deutschland.
7.) Die Weisslkapelle
Diese im Jahre 1720 errichete Kapelle steht hoch oben an der Schwazer Ortsgrenze zu Gallzein-Wahrbühel, am sogenannten Schwazer Berg gelegen. In unmittelbarer Nähe der Kapelle befindet sich der Weisslhof, deren Besitzer auch die Obhut dieser Andachtsstätte übernehmen.
Das um 1728 entstandene Altarbild ist eine Kopie des Gnadenbildes von Dorfen, wobei zwei Reliquien den Altarschmuck bilden. Eccehomo, der gute Hirte , eine Rosenkranzmuttergottes und die schmerzhafte Muttergottes ziehren das Innere der Kapelle. Drei Personen am Wasser stellt ein Deckenfresko um 1800 dar, die Hl. Notburga, den Hl. Isidor und die Muttergottes, weiters sind Bergknappen und Bauern dargestellt und auch ein Kreuzweg fehlt nicht.
1975 wurde die Kapelle unter den Schwazer Andreas Hofer Schützen einer Renovierung unterzogen und am 6. Juni1976 vom damaligen Franziskanerpater und Schützenkurat Guardian Dr. Josef Steindl eingeweiht. Die Ruhe, Stille und Schönheit in der Natur an diesem Platz bietet einen erhebenden Anblick und ladet zur Rast, Besinnung und Erholung ein.
8.) Die Rote Sandkapelle
Aus der Knappenzeit stammte die erste Kapelle und war ursprünglich aus Holz gebaut und stand oberhalb des ehemaligen Bauernanwesens Luggl (im Volksmund deshalb auch Lugglkapelle genannt) im Ortsteil Ried gelegen, unweit des einstmals berühmten Bergbaugebietes „Falkenstein“, wo Knappen besonders in der Blütezeit des Erzsegens (15 und 16. Jahrhundert) nach Silber und Kupfer gruben und oftmals Schutz und Trost in der Kapelle suchten. 1898 – ein Jahr vor der Stadterhebung von Schwaz – wurde an der gleichen Stelle eine gemauerte Kapelle vom ehemaligen langjährigen Bürgermeister und Ehrenbürger Josef Spornberger erbaut und am 25. September von Dekan Johann Neuner eingeweiht. Ihren Namen bekam die Kapelle von dem damals rötlichen Sandmassen, die dort als Überreste des Talpochers lagen (Pocher = Hammerwerk zur Zerkleinerung des Erzes aus dem Bergbau.)
Unter der Organisation von Schlossermeister Ernst Stauder wurde die Kapelle im Jahre 190 einer grundlegenden Renovierung unterzogen von von Kooperator Mayrbach am 30. November wieder eingeweiht. Aus dem Jahre 1732 stammt das Altarbild mit der Aufschrift „Oh, Maria hilf“. Die Wände neben dem Altar schmücken die Statuen von zwei Heiligen, nämlich Maria und Josef, im Relief dargestellt. Ein Wandgemälde der Hl. Barbara von Adolf Luchner befindet sich oberhalb des Einganges.
9.) Die Simon- und Juda-Kapelle
Diese Kapelle steht bei der Ottiliengrube im Ortsteil Ried oberhalb der Malerwiese, deren erste Nachweise auf das 16. Jahrhundert zurückgehen. Ihre heutige Form stammt aus dem Jahre 1878. Renovierungsarbeiten wurden 1926 und in weiterer Folge 1976/77 durchgeführt, die letzte von der Stadtmusik Schwaz (eine Tafel beim Eingang weist darauf hin), die sich von nun an dieser Kapelle liebevoll annimmt und im Frühjahr 1990 weitere Instandsetzungsarbeiten abschloß. Eine alte Tafel im Inneren nannte die Betreuer der Kapelle seit 1878.
Das Altarbild „Maria mit dem Kind“ stammt aus dem 19. Jahrhundert, ebenso die „Krönung Mariens“ (1820) rechts neben dem Altar, diese Arbeit wird der Malerin Maria Anna Moser (1758 bis 1838) zugeschrieben. Von zwei weiteren Bildern, die den Innenraum zieren, sie stellen Simon und Judas Thaddäus auf Holz gemalt dar (um 1770), hat diese viel besuchte Andachtsstätte ihren Namen, die zum Verweilen und Besinnen einlädt. Wanderer, Erholungssuchende aber auch Fitnessportler nehmen gerne Rast, bevor es weitergeht in eine Naturlandschaft, die im 15 und 16. Jahrhundert, der Hochblüte des Schwazer Bergsegens (Kupfer und Silber) geprägt war vom emsigen Treiben vieler tausender Bergknappen, für die diese Kapelle Schutz und Trost bedeutete vor ihrer gefahrvollen Arbeit im Stollen.
Traditionsgemäß wird hier an einem Wochenende um den Tag Maria Heimsuchung (2. Juli) jedes Jahr am späten Nachmittag eine Andachtsmesse gelesen, umrahmt von Bläsern der Stadtmusik Schwaz. Im Anschluß daran werden grüne Zweige, meistens von einem Haselnußstrauch oder einer Birke mit nach Hause genommen, das sogenannte „Maien“, welches vor allerlei Gefahren besonders aber auch vor Unwettern (Hochwetter, Blitz- und Hagenschlag) schützen sollte.
10.) Maria Zell Kapelle
Diese Kapelle wurde aus Holz erbaut im Jahre 1880 vom Zimmermann Andrä Lechner, dem gewesenen „Schnapperwirt im Dorfe Schwaz, über Auftrag von Frau Wilhelmine Greiderer, die auch die Instandhaltung bis zu ihrem Tode 1906 übernahm. Die Ausschmückung besorgte danach Frau Obwieser und nach ihr Johann Wiener, seine Tochter ließ auf ihre Kosten 1928 unter Mithilfe der Nachbarn diese Kapelle gründlich renovieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg betreute die Kapelle Raimund Schaller. 1985 übernahmen Frau Forster und Hanni Santeler, auf deren Grund diese Andachtsstätte steht, die Renovierungsarbeiten auf eigene Kosten und retteten sie vor dem sicheren Verfall. Im Jahre 1990 wurden vom Städt. Bauhof Schwaz weitere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Ihren Namen trägt die Kapelle vom Altarbild der Mariazeller Muttergottes. Auf dem Altartisch befinden sich sechs Reliquien, welche in schön geschmückten Behältern aufbewahrt werden, davor auf einem Tischchen steht ein Herzjesubild. Der Altarraum wird durch ein Holzgitter vom Betraum abgetrennt. Hinter diesem Gitter hängt eine alte Zuglampe, die früher mit einer Kette hinauf oder hinunter gezogen werden konnte. Seit ihrer Entstehung – die Errichtung erfolgte nach Erhörung einer Bitte an die Mutter Gottes – dient die Kapelle zum Abhalten von Maiandachten und zum Rosenkranzgebet für Verstorbene. Jeden Mittwoch besteht die Möglichkeit um 15.30 Uhr zum gemeinsamen Rosenkranzgebet.
In unmittelbarer Nähe der Mariazellkapelle befindet sich die Kirche von St. Martin. Hier wurde beim Wasserleitungsbau ein Urnenfriedhof freigelegt (sechs große Aschenurnen) deren Alter man um das Jahr 1000 vor Chr. Datiert. Die Funde gingen leider verloren, nur noch Fotos sind in der Stadtbildkronik vorhanden. Erwähnenswert auch noch, daß die alte römische Heerstraße durch das Unterinntal damals nahe an St. Martin vorbeiführte (Ried – Burggasse – Pirchanger). Abt. Nikolaus I. von St. Georgenberg schreibt in einem Bittbrief 1441 an den Kirchenherrn Sindram von Pfaffenhofen und Rosenheim wiederum St. Martin betreffend, daß „mehr denn vor neunhundert Jahren bei Schwaz im Inntale eine ungeheure Lahn gegangen ist und Kirchenheiligtum, Meßbücher, Meßgewand und andere Zugehörung, Gottes Dienst und leider auch Leut und Gut darselbst verlahnt, verschüttet und versandet hat, und daß mehr denn neunhundert Jahr kein Gottesdienst, Gott geklagt, nie dagewesen ist bis auf die gegenwärtige Zeit.“
Nach dieser Aussage wäre also während der Völkerwanderung ein Ur-Schwaz bei St. Martin das Opfer einer furchtbaren Lahnbachkatastrophe geworden. Der Lahnbach soll noch im 14. Jh. viel näher an St. Martin vorbeigeflossen sein. Der Name „Naßtal“ erinnert noch an seinen früheren Verlauf.
Diese Informationen über die Tirol Wanderung entlang des 10 Kapellenweg zum Wandern wurde dankenswerter Weise vom Tourismusverband Silberregion Karwendel, Herrn Moser, bzw. dem Chronisten der Stadt Schwaz Hans Sternad zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.
Damit wird der historische Hintergrund des Wanderweg bestens deutlich.